Die SAGA GORYU-SCHULE gehört zu den ältesten Ikebana-Schulen. Sie wurde im Jahre 815 durch Kaiser Saga gegründet. Ihr Hauptsitz ist der Daikakuji, der Tempel von Saga in Kyoto. Die Schule umschreibt das Ziel ihrer Arbeit mit den Worten: „Mit dem Ikebana schafft der Meister eine zweite Natur auf kleinstem Raum“.
Die Art, die Blumen zu arrangieren, ihre Richtung und ihre Länge, haben eine tiefe symbolische Bedeutung. Sie leitet sich ab aus den Grundbegriffen chinesischer Philosophie. In der Richtung der Blumen versinnbildlicht sich die Beziehung von Himmel und Erde, in der Länge die Bewegung des Lebens, der Wechsel der Jahreszeiten mit den verschiedenen Stufen des Wachstums.
Seika, Moribana, Heika und Shogonka werden als Stilarten angesehen, die auf der Saga-Schule basieren. Shogonka und Seika sind die streng rituellen Formen, die auch heute noch gelehrt werden, die aber den Übergang zur modernen Form nicht verstellen wollen.
In Deutschland wird die SagaGoryu-Schule durch die Meisterin Yoshie Takahashi repräsentiert. Die international anerkannte Ikebana-Lehrerin gründete 1984 in Bremerhaven die erste Saga-Goryu-Zweigschule in Deutschland.
Fotos: Saga-Schule